Sie sind hier: Startseite > Aktuelles > Beitrag anzeigen

Praxisgebühr muss fallen: Diskussion gestorben obwohl Patienten immer noch Milliardenüberschüsse der Krankenkassen finanzieren?

20.04.2012 von LAG Redaktion

BAG SELBSTHILFE e.V. fordert Abschaffung von Zuzahlungen der PatientInnen.

Die BAG SELBSTHILFE e.V. zeigt sich empört über diese Haltung und fordert angesichts der vollen Kassen Zuzahlungen der PatientInnen gänzlich abzuschaffen.

 

„Es ist schlichtweg unverständlich, warum an einem System festgehalten wird, das erwiesenermaßen einen teuren Verwaltungsapparat nach sich zieht und zudem sein Ziel verfehlt. Denn die durch die Praxisgebühr angestrebte Steuerungsfunktion hinsichtlich der Dezimierung der Anzahl der Arztbesuche greift nicht. Darüber hinaus verschlechtert die zusätzliche finanzielle Belastung den ohnehin schlechten Zugang chronisch Erkrankter aus einkommensschwachen Schichten zur medizinischen Versorgung und stärkt damit die soziale Ungleichheit“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.

 

Einer 2009 veröffentlichten Studie des Münchener Helmholtz-Zentrums und der Bertelsmann-Stiftung zufolge liegt Deutschland hinsichtlich der Arztkontakte nach wie vor an der Spitze und weitere Auswertungen decken auf, dass durch die zusätzlichen Zahlungen vor allem Personen mit sehr niedrigem Einkommen wichtige medizinische Untersuchungen vermeiden, währen die Praxisgebühr keinerlei Steuerungsfunktion bei wohlhabenden Haushalten zeigt.

 

„Das ist nicht nur zutiefst unsozial, sondern wird auch für die Solidargemeinschaft unterm Strich teurer. Denn wenn behandlungsbedürftige Krankheiten verschleppt werden, belasten die Folgekosten das Gesundheitssystem zukünftig um ein Vielfaches der ursprünglichen Kosten, obwohl das vermeidbar wäre“, macht Dr. Martin Danner deutlich.

 

Zurück